Quer über den Vierwaldstättersee

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Aprupt ändert sich die Szenerie des hektisch-großstädtischen Luzerner Bahnhofsareals, als Ralf mit uns im Undine-Bus auf das idyllische Ruderclubgelände abbiegt in den Beginn zweier wunderbarer August-Tage in fesselnder Natur. Wir bewundern den behaglichen, schon 1943 aus dem Vollen gefertigten schweeeren Seebären: Unser Achter für die nächsten zwei Tage will von der gesamten Mannschaft mit ganzem Mucki-Einsatz aus der Halle heraus ins Wasser getragen werden. Schnell gewöhnen wir uns an den weniger gewohnten Terminus Riemen statt Skulls und schätzen deren Annehmlichkeiten auf einer längeren Tour wie sich nebenbei an der Nase zu kratzen oder die Kappe festzuhalten.

Wir rudern quer durch den See in seiner einzigarten Form mit mehreren verzweigten Seebecken: Wir beginnen auf ruhigem Wasser Richtung Osten entlang der Schweizer Urkantone Unterwalden und Schwyz. Der See spiegelt den blauen Himmel und wird durch die nahen Berggipfel charmant umrahmt. Dann ändern wir unseren Kurs gen Süden durch Uri, vorbei an sagenumwobenen historischen Stätten wie Tellsplatte oder Rütli. Dass wir auch diesen Teil so entspannt genießen, verdanken wir dem Seebären als Fels in der Brandung. Berge, Sonne und Wasser sorgen just bei unserer Durchfahrt am frühen Nachmittag für ein Surferparadies – wo Ruderer eigentlich fehl am Platz sind. Ein kräftiger Nordwind pustet die Surfer auf Spitzengeschwindigkeiten und unzählige Schaumkronen auf die Wellenberge. Doch wir spüren das kaum dank unserem schweren Seebären, der überraschend unbeeindruckt durch die raue See gleitet. Nur zweimal schwappt eine Welle ins Boot. Die durchnässten Schuhe werden bei warmen Temperaturen gelassen zur Kenntnis genommen. So hieven wir unser Boot am Tagesziel beim Ruderclub Flüelen bezaubert aus dem Wasser.

Beim leckeren Abendessen unter einem riesigen Kastanienbaum verarbeiten wir gesellig die Eindrücke des Tages. Sich vereinzelt einschleichende Müdigkeit dokumentiert die Anstrengungen, die man im Ruder-High kaum wahrgenommen hat. Nach der Übernachtung in zwei Flüeler Unterkünften starten wir pünktlich und gut gelaunt um 8:30 Uhr im Wasser den Rückweg entlang den bislang ausgelassenen Uferseiten. Die gestrigen Schaumkronen disziplinierten uns alle zu einem zeitigen Frühstück. Wir sind froh darüber, denn beim allmählich aufflammenden Wind ändern wir unseren Kurs schon Richtung Westen, um entspannt nach einigen Kilometern im ruhigeren Wasser zum Pausenhalt anzulegen. Die letzte Teiletappe nach der Stärkung führt uns wieder zum Startpunkt.

Mit einer erfrischenden Schwimmrunde am Ruderclub Luzern sowie dem verbliebenen Speis und Trank inklusive einigen kühlen Getränken aus dem lokalen Kühlschrank lassen wir die Tour zufrieden im harmonischen Team ausklingen. Muskeln, Hände und Po freuen sich mit über die nun beginnende Erholungsphase.ccc Das Wochenende mit den erlebten Highlights und dem herzlichen Miteinander hat uns alle begeistert. Die Basis dafür legte unser Tourmanager Ralf mit Planung, Reservierungen, Einkaufen und Vorbereitungen bis hin zum Kaffeekochen am frühen Morgen vor der Losfahrt.

Danke für deine Mühen und Kompetenz!
Bernd, Britta, Charlotte, Elke, Hartmut, Johannes, Margarete, Ralf S., Rebekka, Ursula

Text und Photos: Ralf S.

 

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